Archiv der Kategorie: Raumordnung

Neuzugang im Gemeinderat

Mit Johannes Weinrichter verstärkt ein weiterer engagierter Bürger das U.B.L Gemeinderatsteam. Der Themensprecher für Gemeindeentwicklung, Raumplanung und Wohnen wechselt in den Gemeinderat und unterstützt die U.B.L GemeinderätInnen in sämtlichen Agenden. Vor allem in den Bereichen, in denen Johannes Weinrichter bereits in seiner Funktion als Themensprecher tätig war, wird er sich schwerpunktmäßig einbringen und versuchen, Entscheidungen für die Bürgerinnen und Bürger im Geiste einer unabhängigen BürgerInnenbewegung voranzutreiben. Schon in den vergangenen Jahren hat er sich in diesem Themenfeld eingebracht und konnte daran mitwirken, dass in der Gemeinde der Beschluss zur Erstellung eines örtlichen Entwicklungskonzeptes gefasst wurde.

Entwicklungskonzept kann Fehlentwicklungen vermeiden

Wie es aktuell um das Entwicklungskonzept für Großmugl bestellt ist, ist bisher nicht bekannt. Informationen zu diesem Thema sind von Seiten der Gemeindeführung nur spärlich vorhanden und zwar nicht nur für BürgerInnen, selbst den U.B.L GemeinderätInnen wird die Informationen zum aktuellen Planungsstand vorenthalten. Dies ist einerseits bedauerlich, andererseits verdeutlicht die aktuelle Mediendebatte die Dringlichkeit, ein vernünftiges, auf Konsens basierendes Entwicklungskonzept auf die Wege zu bringen. Dass ein verhängter Baustopp für Gemeindegründe in Roseldorf in den Niederösterreichischen Nachrichten (05.04.2017) thematisiert wird, ist gut und notwendig, werden so doch die Entwicklungen einer fehlgeschlagenen Planung deutlich. Ein Entwicklungskonzept, wie es von der U.B.L bereits vor Jahren gefordert wurde, hätte Fehlentwicklungen wie diese vermeiden können. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnis auch bald von den Regierenden geteilt wird und Privat- und Parteiinteressen hintangestellt werden…

Infoveranstaltung Altstoffsammelzentrum Höbersdorf

Zum gemeinsamen Betrieb des Altstoffsammelzentrum Höbersdorf soll ein Gemeindekooperationsverband zwischen den beiden Gemeinden Sierndorf und Großmugl geschlossen werden. Der Beschluss dazu soll allen Anschein nach bereits in der kommenden Gemeinderatssitzung am 13.12.2016 gefasst werden. Wer sich davor noch informieren möchte oder die eine oder andere Frage beantwortet wissen möchte, sollte daher die Infoveranstaltung am 12.12.2016 um 19:00 Uhr im Gemeindesaal Großmugl aufsuchen.

Die U.B.L Großmugl ist jedenfalls gespannt. Unseren Standpunkt zu diesem Projekt haben wir bereits nach der ersten Infoveranstaltung kundgetan (hier zu finden) und freuen uns nun auf die finalen Pläne des Bürgermeisters.

Einladung zur Bürgerinformationsveranstaltung

Morgen, am 8. April um 20 Uhr, findet eine Bürgerinformationsveranstaltungen  im Gemeindesaal Großmugl statt. Am 15. April um 19:30 Uhr besteht die Möglichkeit, die Veranstaltung im Feuerwehrhaus Herzogbirbaum zu besuchen.

Informiert wird über:

  • Abfallsammelzentrum
  • Aktuelles zum Hochwasserschutz
  • Allfälliges

Nutzen Sie die Gelegenheit, Informationen zu diesen Themen einzuholen, aber auch, um Fragen zu stellen und in einer Diskussion Ungeklärtes zu thematisieren.

Altstoffsammelzentrum – Projektgruppe mehrheitlich abgelehnt

Am 29. März wurde ein Grundsatzbeschluss im Gemeinderat gefasst, um die Sperrmüll- und Altstoffsammlung der Marktgemeinde neu zu organisieren. Vorrangiges Ziel ist es, wie auch von der U.B.L gefordert und im Zukunftsprogramm festgehalten, „die Müllentsorgung im Sinne der Bürger [zu] verbessern“. Seit langem wird von Bürgern gefordert, die Sperrmüll- und Altstoffsammlung, die zum Großteil momentan nur im Sommerhalbjahr am Rübenplatz stattfinden kann, neu zu organisieren und bürgerfreundlicher zu gestalten. Eine gute Möglichkeit, diesen Service kostengünstig, rasch und vernünftig zu lösen, bestünde in der  Mitbenützung des vorhandenen Altstoffsammelzentrum der Marktgemeinde Sierndorf in Höbersdorf. Dies hat viele Vorteile, sowohl für die Bürger der beiden Gemeinden als auch für die Gemeindefinanzen.

Zum einen ist es immer sinnvoll, bereits vorhandene Einrichtungen zu nutzen, was bei verstärkter Auslastung auch dazu führt, dass diese effizienter betrieben werden können. Zusätzlich kann der Platz, der für die Errichtung eines Altstoffsammelzentrum in der eigenen Gemeinde notwendig wäre, für andere Nutzungen freigehalten werden. Auch die finanzielle Belastung für das Gemeindebudget bleibt geringer, immerhin kann die Errichtung eines eigenen Altstoffsammelzentrum ein Vielfaches an Investitionskosten im Vergleich zur Mitbenützung verursachen.

Es gibt aber auch Argumente, die gegen eine Mitbenützung des Altstoffsammelzentrum in Höbersdorf sprechen. Eine weitere Anfahrtstrecke muss von den Bürgern in Kauf genommen werden. Von einer besonders weiten Anfahrtsstrecke sind vor allem die Bürger aus weiter entfernten Orten betroffen. Allerdings ist es technisch möglich, den Zugang zum Altstoffsammelzentrum mit Bürger-Card oder E-Card-Modellen zu regeln, was eine flexible Benützung gewährleistet. So kann das Altstoffsammelzentrum zumindest teilweise auch im Zuge von ohnehin geplanten Wegen benützt werden.

Auf jeden Fall erfordert die Neugestaltung der Sperrmüll- und Altstoffentsorgung umfangreiche Planung und wir sollten dabei großen Wert auf die Einbindung der Bürger legen. In diesem Zusammenhang fordert die U.B.L die Einrichtung einer Projektgruppe, um die Bedürfnisse sämtlicher Interessensgruppen zu wahren.

Dazu wurde von der U.B.L Fraktion in der Gemeinderatssitzung am 29.3.2016 ein Zusatzantrag zur Installation einer Arbeitsgruppe eingebracht, der von der Mehrheitsfraktion abgelehnt wurde. Bleibt zu hoffen, dass die Planungen und Verhandlungen, die nun vom Bürgermeister alleine geführt werden, ein wenigstens annähernd so gutes Ergebnis erzielen.

Die Chancen des Örtlichen Raumordnungsprogramms

Endlich wurde im Gemeinderat die Erarbeitung eines Örtlichen Raumordnungsprogramms beschlossen und ein entsprechender Auftrag an ein geeignetes Raumplanungsbüro erteilt.

Wie kürzlich in den Gemeindenachrichten nachzulesen war, folgt Großmugl damit einer bereits seit Jahren durch die Landesregierung vorgetragenen Forderung! Die durch unsere Gemeindevertreter getätigte Aussage spricht Bände: Unsere Gemeinde hat ganz offensicht­lich eine Entwicklung verschlafen, die in anderen Orten bereits zu einer positiven Entwicklung des Gemein­wesens beigetragen hat. Betrachten wir den Zustand des öffentlichen Raumes unseres Zentralortes Groß­mugl mit wachen Augen und vergleichen diesen mit an­deren, prosperierenden Ortschaften des Wein­viertels, dann wird uns klar: Unser Ortsbild, die Straßen­räume und Plätze und die Infrastruktur ver­mitteln ein Bild der Vernachlässigung, ja der Unwirtlichkeit. Ein übergroßer Nachholbedarf ist augen­scheinlich! Auch die Bürgerliste weist seit Jahren auf die Notwendigkeit einer zukunfts-orientierten Be­schäftigung mit Problemen, Potentialen und Chancen un­serer Markt­gemein­de hin. Zu­letzt wurde von den Bür­gerinnen und Bürgern ge­mein­sam ein Zu­kunfts­pro­gramm für Groß­­mugl ent­wick­elt (siehe Link 1).

Warum brauchen wir dringend ein Örtliches Raumordnungs­pro­gramm in Großmugl? Ein Blick auf die In­ter­net­sei­ten des Landes Niederösterreich gibt dazu Aufschluss: „Aufgabe der Gemeinden ist die vorausschauende Gestaltung des Gemeindegebiets im Wandel der Anforderungen und Entwicklungen. Die damit verbundenen unterschied­lichen Ansprüche und Visionen für die Entwicklung sind in der Gemeinde zu bewerten und räumlich zuzuordnen“ (siehe Link 2). An­spruch und Möglichkeiten eines solchen Programms sind folglich umfassend: Es geht letztlich um nichts anderes als die Erarbeitung eines sämtliche Lebensbereiche der Gemeinde Großmugl heute; Raumordnungsplanumgreifenden Plans unter Berücksichti-gung der Themen Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft, Mobi-lität, Erholung, Um-welt, Tourismus, Kul-tur und das soziale Miteinander.

Starker Einwohnerzuwachs bringt komplexe Aufgaben

Die Motivationslinie unserer Gemeindevertretung zur Erarbeitung des Programms, die eine Attraktivierung des Ortes als Wohn- und Lebensraum al­lei­nig durch die Schaf­fung von Bauland für jun­ge Familien ver­spricht („Es wird ge­baut wie seit Langem nicht mehr!“), greift da­her viel zu kurz. Durch großflächige Um­­wand­lung und Ver­sie­gelung wertvollen Grün­raums bei gleich­zei­tigem Aussterben der Ortskerne führt eine solche Herangehensweise zum Ausbluten unserer Ressourcen! Eine möglichst reibungslose Umwidmung von Grünland in Bauland zum Zweck der Sicherung von Wählerstimmen kann deshalb nicht als alleiniges Ziel der Entwicklung unseres Gemeinwesens herhalten. Angesichts einer prognostizierten Bevölkerungsent­wicklung, die dem Bezirk Korneuburg im Zeitraum 2010-2031 einen exorbitanten Einwohnerzuwachs von 20-28 Prozent vorhersagt (ÖROK 10/2010), haben wir weit komplexere Aufgaben zu bewältigen, sollen unsere gegenwärtig hier und da noch beschaulichen Ort­schaften nicht zu anonymen Schlaf-gemeinden ohne at­traktive Infrastruktur jedweder Form verkom-men. Fol­gen wir also den Vorschlägen unserer Landesregierung und nehmen wir unser Raumordnungsprogramm ernst! Setzen wir uns „mit den raumrelevanten Themen aus­ein­ander um anhand der rechtlichen Rahmenbe­ding­ung, der örtlichen /über­ört­lichen Gegeben-heiten sowie der öffentlichen, politischen und privaten Interessen ein Regelwerk für die Gemeinde auszuarbeiten.“

Ein Raumordnungsprogramm umfasst:

  • die Grundlagenforschung
  • ein Örtliches Raumordnungskonzept
  • den Flächenwidmungsplan

Die Grundlagenerhebung stellt eine wesentliche Pla­nungs­basis für die weiteren Planungsschritte und Ent­scheidungs­prozesse dar. Jede Gemeinde hat ihre Be­sonderheiten und damit eine einmalige Ausgangs­situation. Besonders im Zuge der Grundlagenerhebung können wir alle, Bürgerinnen und Bürger in Großmugl, etwas beitragen. Unsere Erfahrungen, unsere Meinung und unsere Wünsche und Visionen sind gefragt!  Die NÖ Landesregierung stellt dazu das Planungstool Gemeindeprofil kostenlos zur Verfügung. Dieses Ins­tru­ment ermöglicht den Gemeinden

  • die Abschätzung, welche Themen in der Gemein­de relevant sind
  • die thematische Schwerpunktbildung
  • das Aufzeigen von Konfliktthemen und Potenti­alen in der Gemeinde
  • eine Gesamtsicht auf planungsrelevante Frage­stel­lungen.

Und weiter schreibt unsere Landesregierung: „Um ört­liche Raum-planung möglichst zukunftsorientiert und nach­haltig anlegen zu können, liegt es auf der Hand, Bür­ge­rinnen und Bürger in langfristige Gemeinde-ent­wicklungen einzubeziehen.“ Bürgerbe­teiligung ist also ein wesent-liches Instrument in dem nun startenden Pro­zess, für den sogar ein „Handbuch zur Bürger­be­tei­ligung in NÖ Gemeinden“ abgerufen werden kann (siehe Link 3).

Gehen wir die Sache ganzheitlich und zukunftsorientiert an! Lassen wir die Bevölkerung mitsprechen! Bitten wir die Bürgerinnen und Bürger um ihre Mithilfe und erarbeiten wir auf diese Weise gemeinsam einen um­fas­senden und bedarfsgerechten Plan im Sinne einer le­bens­werten Zukunft in unserer Gemeinde Großmugl!


Links zum Text:

[1] http://www.ubl-grossmugl.at/zukunftsprogramm/

[2] http://www.raumordnung-noe.at/index.php?id=192

[3] http://www.raumordnung-noe.at/index.php?id=382

Örtliches Entwicklungskonzept beschlossen

Gewachsenes OrtbildAm 15. Dezember 2015 fand die letzte GR-Sitzung des Jahres statt. Von 20 Tagesordnungs-punkten gilt es, einen besonders hervor-zuheben. Denn bei dieser letzten GR-Sitzung wurde das viel geforderte und im U.B.L Zukunftsprogramm verankerte Gesamtentwicklungskonzept in Angriff genommen und per einstimmigen GR-Beschluss beim Planer in Auftrag gegeben.
Bürgerwünsche können in Großmugl also doch in Erfüllung gehen, auch wenn es manchmal etwas Geduld benötigt.
Nun bleibt  nur noch zu hoffen, dass die Chance, die dieses Ent-wicklungskonzept bietet, auch genutzt wird. Dabei ist es zumindest notwendig, die Bürger in die Planung ihrer Orte mit einzubeziehen. Nur dadurch wird es möglich sein, die Zukunft so zu gestalten, dass sie für alle, nach ihren Vorstellungen, lebenswert bleibt.


Mehr zu diesem Thema:

Wir müssen besser planen!

U.B.L Zukunftsprogramm

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Gewachsenes OrtsbildGewachsenes Ortbild

Die Orte im Weinviertel sind viele Jahrhunderte alt. Ihrem Typus als Straßendörfer entsprechend besitzen sie eine klare Struktur.

Ihre Mitte bilden die von der Kirche und öffent­lichen Gebäuden bestimmten Dorfplätze, die ehemaligen Anger. Eben­erdige oder mit einem Stock versehene Bauernhäuser mit ihren liebevoll gestalteten Fassaden bilden den Ortsraum. Straße und Platz sind Räume der Begegnung.

Die allseitig umschlossenen Höfe erlauben eine gestaltbare Privatsphäre. Hintaus gelegene Gärten bilden den Übergang zum auch landwirtschaftlich genutzten Grünraum. Das ist das mancherorts noch lebendige Bild eines über Jahrhunderte gewachsenen, räumlich sinnvollen und Identität stiftenden Organismus.

Großmugl heuteGroßmugl heute

Vergleicht man das Bild unseres Hauptortes mit anderen Weinviertler Gemeinden, stellt man fest, dass die auch anderswo gemachten Fehler hier mit besonderer Härte spürbar werden: Der Straßenraum ist zu einer Asphaltwüste verkommen. Seine vielfältige gesellschaftliche Funktion wurde dem Bedürfnis eines mit schweren Maschinen befahrbaren Verkehrsraums untergeordnet. Einen öffentlichen Gestaltungs- oder auch nur Pflegewillen sucht man hier vergebens. Zwischen den vollkommen regellosen, in vielen Fällen verwahrlosten und an den Rand gedrängten Fassaden der Wohnhäuser breitet sich gähnende Leere aus. Jeder vorbeifahrende PKW stellt schon eine Belebung des ansonsten meist menschenleeren öffentlichen Raums dar. Die Identität des Großmugler Ortsbildes? Wer wäre im Stande, hier etwas Positives, Aufbauendes zu formulieren?

Siedlungsplanung – Fehlanzeige!Siedlingsplanung - Fehlanzeige

Während in den Ortskernen Häuser leer stehen, werden draußen neue Siedlungs-flächen erschlossen und Grünraum auf ewig versiegelt und vernichtet. Statt nachhaltig in die Pflege unserer wertvollen Dorfräume zu investieren, entstehen an den Ortsrändern Siedlungserweiterungen in chaotischer, unkontrol­lierter Weise. Eine Planung etwa ist am Mühlbach in Großmugl nicht zu erkennen, wenn neben einer noch immer halb leer stehenden Wohnhausanlage landwirtschaft-lich genutzte Hallen in buntem Mix mit Einfamilienhäusern auf der grünen Wiese entstehen. Gestaltet man so die Lebensqualität der neuen Großmugler Bürger? Unsere Gemeinde braucht dringend ein wohl durchdachtes, vom Allgemeinwohl und nicht von Zufällen bestimmtes Siedlungskonzept als Richtschnur für den Weg in eine lebenswerte Zukunft!
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